Somatic Experiencing löst Entwicklungstrauma unter der Berücksichtigung unserer Physiologie. Wir Menschen sind mit den anderen Säugetieren hoch soziale Wesen, die sich nicht alleine entwickeln, gesunden, oder glücklich leben können.
Die Krise hinter unserer aktuellen Krise-die Wichtigkeit gut funktionierender sozialer Kontakte und Beziehungen:
Ruhe ist notwendig, um die Reaktionen unseres autonomen Nervensystems auf Bedrohung herunter regulieren zu können. Ruhe und Entspannung kommt durch soziale Zugewandtheit, die Verbundenheit fördert.
Zwischen 3-6 Jahren werden Kinder selbstständig und gehen freundschaftliche Bindungen ein. Durch Bindung und Austausch mit Gleichaltrigen können sie unabhängig von den Eltern werden. Gleichzeitig erlernen sie Selbstfürsorge und eine Bindung zur Natur und Mutter Erde.
Vor allem im Alter von 6-29 Jahren ist die Co-Regulation durch soziale Interaktion für die Kinder und jungen Erwachsenen fundamental wichtig. In dieser großen Zeitspanne lernen sie Kooperation und Differenzen mit anderen auszuhandeln.
An den seit 1 Jahr bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion durch Covid 19 leiden vor allem Kinder und Jugendliche. Der persische dichter Rumi hat geschrieben „ Es gibt eine Stimme, die keine Worte braucht. Hör zu“. Somatic Experiencing hört dem Körper zu, indem es dort berührt, wo es keine Worte gibt und kann deshalb Lösungen bei einem Entwicklungstauma aufzeigen.
Berührung ist lauter als Worte. Digitale Begegnungen können Berührung und freundschaftliche Fürsorge nicht einmal ansatzweise ersetzen. Wir alle greifen nach sozialer Verbindung und Berührung.
Walter Hess, der den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1949 bekommen hat, leitete seine Rede mit dem Satz ein: “Eine anerkannte Tatsache, die bis in die früheste Zeit zurückreicht, ist, dass jeder lebende Organismus nicht die Summe einer Vielzahl einzelner Prozesse ist, sondern aufgrund von Wechselbeziehungen und von höheren und niedrigeren Kontrollebenen eine durchgängige und nicht aufzuspaltende Einheit darstellt.“
Eventuell sterben durch die verordneten Maßnahmen weniger Menschen an Covid 19, aber mit Sicherheit wird es weltweit eine Generation von Kindern und Jugendlichen geben, die an Entwicklungsdefiziten, sowie an verschiedensten Ängsten und Depression und Aggression leiden werden.
Für eine gute Zukunft für Alle!
Herzlichst, Margret Hofmann